Oudtshoorn – Middle of nowhere

Schweren Herzens habe ich Plett verlassen um langsam aber sicher weiter zu ziehen in Richtung Kapstadt. Das B&B war toll aber die Einsamkeit tut mir derzeit alles andere als gut. Darum hab ich mich für meine nächste Unterkunft wieder für ein Backpackers entschieden. Die Fahrt nach Oudtshoorn dauerte gut 3 Stunden und es ging ins Landesinnere. Schade eigentlich, denn ich liebe das Meer. Die Landschaft wurde immer steiniger und karger und so schweiften meine Gedanken wieder ab, und ich versuchte vergeblich den Schmerz in mir zu stoppen. In Momenten wie diesen beneide ich die Tierwelt. Weder denke sie an das was war, noch machen sie sich Sorgen darum was kommt. Sie machen sich noch nicht einmal Gedanken um den Tod. Sie leben einfach jeden Tag aufs Neue. Das muss ein schönes Gefühl sein. Wir Menschen hingegen sind perfekt darin, dass uns der Verstand im wahrsten Sinne des Wortes um den Verstand bringt. Denn in dem kläglichen Versuch alles verstehen zu wollen, scheitern wir doch meistens grandios, wie ich selber gerade wieder am eigenen Beispiel erlebe. Im Hostel angekommen, musste ich leider feststellen, dass ich dort ganz alleine war. Ausgerechnet dann, wenn man etwas Party in seinem Leben braucht, hat man keine. Gibt es etwas schlimmeres als am Ende der Welt zu sein, allein, einsam und unendlich traurig? Wäre der Pool tiefer gewesen, hätte ich mich darin ertränken können. Zum Glück gibt es gute Freude, die immer für einen da sind und die einem aus jedem Loch, egal wie tief es ist, wieder rausholen. Ich schnappte mir ein Bier und schrieb Blog. Eigentlich schreibe ich gerne meine Erlebnisse auf, aber dieses Mal, ja dieses Mal ist irgendwie alles anders. Aber ich raffte mich auf  – auch einer Stärke Mensch zu sein – und buchte meine nächste Unterkunft in Kapstadt und entschied, dass ich morgen die Cango Caves besuchen würde. Schliesslich hab ich Ferien und die lasse ich mir von nichts und niemanden verderben. (Auch wenn das im Grunde gelogen ist, aber wie heisst es so schön, die Hoffnung stirbt zu letzt)

Ganz allein am Arsch der Welt ….