Außerhalb von Jo’Burg ist das Internet eine mittlere Katastrophe. Ich hab derzeit keine wirkliche Chance meine Blogeinträge hochzuladen. Außer ich tippe sie mühsam auf dem iPhone. Was keinen wirklichen Spaß macht. Ich versuche morgen mal irgendwo schnelleres Netz zu haben, um das eine oder andere aus dem Nähkästchen zu plaudern.
Gestern ging es endlich nach Jeffreys Bay. Die Fahrt dahin war grau, verregnet und stürmisch. Passend zu meiner Stimmung. Man könnte fast meinen das das Wetter der Spiegel meiner Seele ist. In JayBay angekommen, war die Begrüßung schon an der Rezeption sehr herzlich. Es ist toll, wenn einen die Leute wiedererkennen und sich freuen einen zu sehen. Simon war natürlich auch da. Mein Zimmer war wie immer im Beachhouse. Eine Schlüsselkaution ist nur was für Neulinge. Und so brauchte ich nur das Zimmer zahlen. Ich hing den ganzen Tag mit Simon ab. Und hab mir natürlich auch neuen Schmuck bei ihm gekauft. Eine tolle Halskette und einen coolen Fussschmuck. Wir redeten über Gott und die Welt, über Träume und dessen Realisierung. Ich hatte ihm von meiner Tattooidee erzählt und spielte mit dem Gedanken mir in Kapstadt einen Löwenpfotenabdruck tätowieren zu lassen aber Finja – eine Bekannte – hat es geschafft meine Idee vom Pfotenabdruck, Südafrikas Küste plus die typischen Afrikanischen Bäume in ein Bild zu verschmelzen zu lassen. TAUSEND DANK FINJA – du bist wirklich eine tolle Künstlerin. Und wie es der Zufall so will kannte Simon auch einen guten Tätowierer in der Stadt und kurze Zeit später sahs ich dort auch schon auf dem Stuhl. Mehr weh tun als mein derzeitiger seelischer Schmerz, konnte ein Tattoo auch nicht. Es hat eine Stunde gedauert, der Schmerz hielt sich in Grenzen und endlich habe ich mein erstes Tattoo, was mich immer an diesen wunderbaren Ort und an das Land erinnert. 23 Jahre hat es gedauert, zwischen der Idee ein Tattoo haben zu wollen, das passende Sujet zu finden und den richtigen Ort. Und nun bin ich unglaublich stolz und ich weiß das ist erst der Anfang. 😃 Zum Abendessen gabs dann Hühnchencurry und ein Glas Rotwein. Leider schlug der ein wie eine Bombe und ich war schon betrunken. Wir spielten Billiard, Simon rettete mich davor eine Runde nackt um d Tisch laufen zu müssen (so sind die Regeln in Island Vibe, wenn du vorzeitig die 8 einlochst). Er selbst hätte mehrere Drinks dem Barkeeper spendieren müssen (passiert wenn die weisse Kugel auf dem Boden landet) aber der Ami war noch zu neu und noch nicht ganz „angekommen“. Dafür sah er unverschämt gut aus. Vor allem mit nackten Oberkörper. Solche Anblicke sind Balsam für die Seele, denn sie lenken ab und lassen den Kummer und Schmerz für einen Augenblick vergessen. Wir tranken, rauchten und spielten den ganzen Abend. Es war einerseits sehr lustig und andererseits sehr traurig. Denn der gemeinsame Spass konnte nicht darüber hinweg täuschen wie es in mir drin aussieht. Und so kullerten die Tränen und Simon nahm mich in den Arm. Irgendwann torkelte ich ins Bett. Der Tag heute startete seeeeehr ruhig mit Pancakes und Kaffee. Danach folgte ein 2-Stündiger Spaziergang am Strand, bei dem ich jede Menge Treibholz, Muscheln, Korallen etc. für eine eigene Skulptur eingesammelt habe. Hungrig mampfte ich anschließend einen leckeren Wrap, gefolgt von Entspannung, rumalbern und vor sich hin träumen. Leider lieben mich hier auch die Moskitos und so hab innerhalb eines Tages knapp 30 Stiche abbekommen – und das trotz Mosiktospray!!! Das Jucken bringt einen fast um. Jetzt seh ich definitiv und endgültig ramponiert aus. Aber warum soll man außen auch nicht so ausschauen wie man sich innerlich fühlt. Der Abschied fiel wie immer schwer. Wäre gern noch geblieben. Aber ich musste weiter nach Plettenberg Bay. Das Zimmer dort ist bereits reserviert, denn morgen früh geht’s zum Kajak fahren, raus aufs Meer und hoffentlich seh ich Wale und Delphine. aber dazu mehr morgen…